The New Year That Never Came
von Marijana Miljus | am Thursday 1 May 2025

Der Film The New Year that Never Came spielt im Dezember 1989 in Rumänien, unmittelbar vor dem Sturz des kommunistischen Diktators Nicolae Ceaușescu. Während in anderen Ostblockstaaten bereits Reformen stattgefunden hatten, blieb Ceaușescus Regime besonders hartnäckig. Doch als die Proteste in Timișoara begannen, breitete sich der Widerstand schnell im ganzen Land aus. Am 25. Dezember 1989 wurde Ceaușescu hingerichtet – ein Wendepunkt in der rumänischen Geschichte. Der Film zeigt diese Zeit kurz davor, aus der Perspektive ganz normaler Menschen. Man spürt die Angst und die Aufregung in der Luft, und das Gefühl, dass niemand weiß, was morgen passieren wird.
Die Kameraarbeit ist besonders auffällig. Die Kamera ist manchmal wackelig und zoomt oft schnell heran und wieder raus. Dadurch wirkt der Film sehr dynamisch und lebendig. Das Bild hat außerdem einen leicht altmodischen Look, wie aus den 90ern. Das passt perfekt, weil die Geschichte ja auch in dieser Zeit spielt. Es gibt keine typische Hauptfigur. Stattdessen zeigt der Film viele verschiedene Menschen und ihre kleinen Geschichten. Manchmal begegnen sich diese Figuren, manchmal nicht – trotzdem hängen alle Geschichten irgendwie zusammen. So entsteht das Gefühl, dass viele einzelne Erlebnisse Teil eines größeren Ganzen sind.
Der Film zeigt die Figuren oft in Nahaufnahme. Dadurch kann man ihre Gefühle gut erkennen: Angst, Hoffnung, Unsicherheit. Alles wirkt sehr echt – vor allem aber auch dank der talentierten Schauspieler und Schauspielrinnen. Es gibt nicht viel Action, aber gerade das macht den Film spannend. Dadurch wirkt er sehr realitätsnah und berührend. Ein kleines Detail, das ins Auge fällt: Viele der Figuren rauchen ständig – ein Stilmittel, das zwar zur Ästhetik beiträgt, aber manchmal einfach too much ist. Insgesamt zeichnet The New Year that Never Came ein vielschichtiges und ehrliches Bild einer Gesellschaft im Umbruch, und macht die damalige Stimmung auf eindrucksvolle Weise erlebbar.